Jahresrückblick 2024
Going international & Back to the roots
Ein Widerspruch in sich? Nein, nicht wirklich.
Meine Reise in die internationale Welt der Kunst hat nicht nur meinen Horizont erweitert und mir neue Möglichkeiten aufgezeigt.
Gemütlich schlenderte ich Anfang des Jahres durch die (UN)FAIR in Mailand. Wieder einmal wurden mir die schier unendlichen Ausdrucksformen der Kunst deutlich vor Augen geführt. Werke von Künstlern aus Japan, Amerika und europäischen Ländern reihten sich an den Wänden der luftig, hellen Ausstellungshalle aneinander. Jeder Künstler, jede Künstlerin ein in sich abgeschlossenes Universum. Unvergleichbar und einzigartig.
Ich erinnerte mich an Diskussionen mit Freunden und Kollegen, ob denn Kunst Trends und Zeitgeschmack zu folgen habe. Natürlich steht es jedem frei, zu tun wie ihm beliebt. Natürlich kann es von Vorteil sein, sich trendy zu präsentieren. Wahrscheinlich verkauft sich Hippes auch leichter.
Am besten gefallen mir persönlich Bilder von Künstlern, die sich selbst und ihrem Stil treu bleiben. Ich meine damit nicht, dass sie immer dasselbe tun sollen. Es kann und muss Entwicklung stattfinden und zum Ausdruck gebracht werden. Bewegen sich Künstler innerhalb ihres Universums, so wird dieses Universum nicht klein bleiben, sondern sich mit ihnen und ihrer Ausdruckskraft vergrößern und weiter entwickeln.
Bei mir selbst und meiner Arbeit sehe ich das immer wieder. Ich arbeite mit wenigen Materialien. Reduziert. Trotzdem verändern sich meine Bilder laufend und ich nehme wahr, dass mein inneres Universum, in dem ich mich frei und ungehindert bewegen kann, sich weiter und weiter ausdehnt und keine starren Grenzen kennt.
Inhalt
Offline & Online neu gedacht
Offline – Zurück zu den Menschen
Irgendwann im späten Herbst bemerkte ich, dass mein Stresspegel ziemlich hoch war. Lange hatte ich es nicht bemerkt und ich konnte erstmal auch keine Ursache dafür finden. Also ging ich in mich und sah mir meine Tagesabläufe in Ruhe an. Sehr schnell kam ans Tageslicht, was zu tun war.
Noch aus den Coronajahren, in denen ich mir den Weg in die Online Welt gebahnt hatte, gab es eine Vielzahl an Newslettern. Für die hatte ich mich damals registriert und sie waren mir hilfreiche Weggefährten. Nicht nur, dass sie mir über die mühevolle Zeit geholfen haben. Ich habe in dieser Zeit von vielen kompetenten Menschen eine Menge über das Online Business und Marketing gelernt. Dabei habe ich mir eine Routine angewöhnt – nämlich, auf alles, was ins Postfach huscht, zu reagieren.
Das war der Übeltäter. Das musste anders werden.
Gemeinsam mit der Marketingspezialistin Susanne Jestel aus Berlin, habe ich immer wieder an meiner Positionierung gearbeitet und die Erfahrungswerte der letzten Jahre analysiert. Ganz klar kristallisierte sich heraus, dass meine Bilder nicht über den Online-Weg zu den Menschen finden, sondern vorwiegend durch Weiterempfehlung und persönliche Kontakte. Bei Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vernissagen und Kooperationen mit anderen.
Als ich die Dinge wieder bewusst vor Augen hatte, meldete ich einen Großteil der Newsletter ab und reduzierte meine Präsenz in den sozialen Medien.
Und siehe da – ich hatte plötzlich Zeit. Auf einmal konnte ich in aller Ruhe ein paar Seiten in einem Buch lesen oder sogar einmal gar nichts tun.
Ein Hauch von Erinnerung stand plötzlich im Raum – die Erinnerung an Jahre, in der ich jede Menge Zeit hatte.
Online – Webseite light und abwechslungsreich
Ich habe meinen Wartungsvertrag bei Britta Just, meiner mir lieb gewordenen Marketingexpertin und Webdesignern in Portugal, verlängert. In besseren Händen kann meine Webseite nämlich nicht sein. Regelmäßig wird überprüft, ob sich irgendwo ein technischer Fehler eingeschlichen hat. Regelmäßig werden updates hochgeladen. Regelmäßig werden meine Fehlgriffe korrigiert – ein herzliches Danke dafür!!
Brittas sprühende Ideen, die Seite abwechslungsreich und interessant zu gestalten, machen richtig Spaß. Anfang Dezember habe ich Schneeflocken von ihr bekommen, die fröhlich über meine Seiten tanzen. Ich liebe diese Spielereien. Wie genial doch eine Zusammenarbeit online funktionieren kann.
Kompetent. Präzise. Pragmatisch. Herrlich unverzettelt. So ist und arbeitet Britta Just in ihrer Wahlheimat Portugal.
Neues Jahr – Neue Chance! Ich bin immer noch guter Dinge, Britta doch einmal persönlich zu begegnen – vorzugsweise natürlich in Portugal.
Und täglich ruft das Marketing
Susannes Marketing Atelier
Marketingexpertin Susanne Jestel aus Berlin begleitete mich auch heuer wieder auf humorvolle (ich liebe ihren Berliner Humor) und professionelle Art und Weise durch mein Marketingjahr. Erst gab es Zoom Meetings mit dem Namen „Marketing Atelier“. In einer kleinen, feinen Damenrunde konnte ich alle Fragen rund um mein Kunst Marketing stellen – was war bisher gut gelaufen, was weniger gut? Es gab Feedback zu meinen Ausstellungen und Vernissagen. Feedback zu meinen Ideen, das Vertrauen möglicher Kundinnen und Kunden zu gewinnen, den Kontakt zu ihnen zu pflegen und sie zu „verzaubern“, wie es im Marketing der kleinen Kampagnen von Susanne so zauberhaft heißt. Am Ende der Marketing Meetings hatte ich immer neue, frische Ideen bzw. einen Plan, wie der nächste Schritt aussehen konnte.
Ich entwickelte kleine give-aways, die meine Gäste bei Vernissagen als kleines Dankeschön mit auf den Heimweg bekamen. Es war ein Versuch und er kam gut an. Es waren einfache 10 x 10 cm große Kärtchen aus etwas stärkerem Aquarellpapier, die ich mit Aquarellfarben und Teilen aus selbst gemachtem Papier zu einer Collage verarbeitete. Die Gäste freuten sich. Sie waren überrascht über die kleine Geste. Und das freute wiederum mich.
Eine Rückmeldung fand ich ich ganz besonders berührend. Einer meiner Gäste ließ sich das Kärtchen einrahmen. Es gibt wohl kein schöneres Kompliment!
Die kleinen Kampagnen von Susanne Jestel habe ich tatsächlich schätzen gelernt. Kleine, überschaubare Schritte tun mir einfach besser als die Siebenmeilenstiefel, die ich dachte, tragen zu müssen. Kleine Kampagnen sind stressfrei machbar und führen Schritt für Schritt zum Erfolg.
Susanne Jestel begleitet mich nun schon einige Jahre und wir kannten uns sehr lange nur online. Vor über einem Jahr habe ich sei bei einem Berlinbesuch dann endlich kennengelernt. Diesen Sommer gab es ein zweites Wiedersehen als Susanne einen kurzen Urlaubsstopp in Wien einlegte. Wir spazierten durch den 1. Bezirk und landeten – in Wien kann und darf es einfach nicht anders sein – im Kaffeehaus bei Kaffee, Gugelhupf und einem gemütlichen Tratscherl. Genau genommen war es das Café Bräunerhof im Herzen Wiens. Auch Schloss Schönbrunn und der Naschmarkt standen auf dem dicht gedrängten Nachmittagsprogramm – selbst die brütende Augusthitze konnte uns nichts anhaben.
Susannes Berliner Humor habe ich weiter oben bereits erwähnt und ich muss heute noch über ihren Kommentar bei einem der Online Marketing Meetings lachen. Irgendwann hatte ich die geniale Marketingidee, in regelmäßigen Abständen auf den sozialen Medien Zitate von berühmten Malern und Künstlern zu posten. Ich fand die Idee super. Regelmäßig gesehen werden. Präsent sein. Weise Worte zur Kunst von maßgeblichen Persönlichkeiten. So weit so gut.
In diesem besagten Marketing Meeting beklagte ich mich darüber, dass niemand auf meine posts reagiert hatte. Susanne meinte nur lakonisch: „Wenn du mich anrufst, mir ein Zitat sagst und wieder auflegst, würde ich mich auch wundern“.
Kunst Marketing – Kurz und bündig
Über meine Kunstfreundin Veronika Junger – langjährige Organisatorin der Dauerausstellung „Kunst zu Recht“ im Justizzentrum Wien Mitte, lernte ich Sonia Siblik kennen. Sonia ist Mexikanerin. In ihrem Lichtraum by Sonia Siblik organisiert sie künstlerische Gemeinschaftsprojekte und setzt sich mit hingebungsvollem Engagement für mexikanische Kunst und Kultur bei uns in Österreich ein. In Gemeinschaftsausstellungen fördert sie mexikanische Künstlerinnen und Künstler, die hier bei uns leben.
Mit bewundernswerter Großzügigkeit unterstützt sie nicht nur mexikanische Künstler. Vielmehr ist es ihr ein Anliegen, Künstlern generell in Sachen Marketing und Sichtbarkeit unter die Arme zu greifen. In ihren Räumlichkeiten im 1.Wiener Gemeindebezirk bot sie den Sommer hindurch regelmäßig Vorträge von Marketingexpertinnen, Rechtsgelehrten sowie EDV- und KI-Spezialisten an. Freudig nahm ich diesen Sommer ihr Angebot an.
Ein besonderes Highlight für mich war der Vortrag der Marketingexpertin Helena Hornyak aus Wien. Nicht nur jung und sympathisch erlebte ich sie. Sie begeisterte mich schlichtweg mit ihre Professionalität, ihrer Energie und ihrem Esprit. Ich hing an ihren Lippen und konnte nicht genug bekommen von all dem wertvollen Marketingwissen. Mehr als reich beschenkt und dankbar fühlte ich mich nach diesem Vortragsnachmittag.
Kunst mit anderen
Die 4 vom Atelier
4 Frauen – 4 Jahre – 1 Jubiläum
Vor vier Jahren fanden sich vier Frauen zusammen, die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Eva hatte ich bei einem Schreibseminar kennengelernt. Ulrike kannte ich schon seit Jahrzehnten. Ursula war Teilnehmerin in einem meiner Kurse. Irgendwie hat es sich ergeben, dass wir vier uns in meinem Atelier zum gemeinsamen Malen zusammen fanden.
Mein Atelier ist klein und nicht als Kursraum ausgelegt. Normalerweise steht ein riesiger Tisch in der Mitte, der den Raum ziemlich ausfüllt. Aber, wie heißt es so schön, alles ist möglich. Mein Mann Hannes nahm Maß und baute mir in Windeseile vier kleine Tische. Groß genug, um darauf kleinere Formate bearbeiten zu können. So konnten unsere Maltreffen starten.
In unregelmäßigen Abständen malten wir also. Unsere Premiere war Teabag Art – wir bemalten gebrauchte, leere Teebeutel. Weiter ging’s mit Wachstechnik, Alkoholfarben, Marmor & Asche, Mixed Media und Collage. Wir experimentieren, lachten, feierten Geburtstage und diskutierten. Wir probierten uns aus, kamen uns näher, fanden heraus, was wir gerne machten und auch, was uns gar keinen Spaß machte. Kleine selbstgemachte Büchlein, Weihnachtskarten und gestaltete Holzscheite standen des weiteren auf dem Programm. Irgendwann, unsere Stilmerkmale hatten sich schon deutlich herauskristallisiert, fingen wir an, ganz individuell an unseren Werken weiterzuarbeiten – ganz nach Lust und Laune. Immer drauf bedacht, die eigene Handschrift zu perfektionieren.
Nun sind vier Jahre vergangen und wir nennen uns „Die 4 vom Atelier“. Es sind vier Jahre vergangen und aus einem Experiment ist Freundschaft entstanden.
So unterschiedlich wie wir selbst sind auch unsere Ausdrucksformen.
Ausstellungen
Keep going international – Van Gogh Art Gallery
Über meine ersten Erfahrungen mit der spanischen Van Gogh Art Gallery aus Madrid habe ich bereits im Jahresrückblick 2023 berichtet. Aber das war erst der Beginn. Nach der ersten Ausstellung in Brüssel im November 2023 ging die Reise weiter nach Mailand, Barcelona und Madrid. Ich nahm mit drei Arbeiten teil an den internationalen Kunstmessen (UN)FAIR Milano und ART3F Barcelona und an den Ausstellungen PARADOX und STAGE in der Van Gogh Art Gallery.
Leider konnte ich das freundliche Team der Van Gogh Art Gallery in Madrid nicht persönlich kennenlernen. Eine mögliche Reise meinerseits nach Spanien fiel auf einen Feiertag und da hatte die Galerie geschlossen.
Allerdings schaffte ich es zur Ausstellung in Mailand Anfang März. Ein unwirtlich kaltes, regnerisches Mailand erwartete mich. So stelle ich mir den sonnigen Süden ganz und gar nicht vor. Aber, naja… ich kämpfte mich mutig durch Wind und Wetter zur Ausstellung. Als ich in meiner Handtasche nach dem Ticket kramte, erschrak ich – ich hatte vergessen es auszudrucken. Ich erklärte der jungen Dame am Eingang, dass ich Ausstellerin sei und… kaum ausgesprochen war ich drin. Alles ganz easy in Milano.
Ich fand mich wieder in der modernen, hellen Ausstellungshalle Superstudio Maxi. In der großzügig angelegten Halle hatten alle Messestände ausreichend Platz, um die Arbeiten ihrer Künstler zu präsentieren. Kein Geschiebe oder Gedränge in den breiten Gängen. Alle hatten Platz zum Schlendern und konnten in Ruhe die Bilder der internationalen Künstlerinnen und Künstler betrachten und das eine oder andere Gespräch mit den vertretenden Galeristen führen.
Sehr bald hatte ich den Messestand der Van Gogh Art Gallery gefunden und wurde herzlich von Luciano begrüßt. Ganz besonders große Freude bereiteter die Hängung meiner Bilder. Eingebettet in die Werke meiner Kolleginnen und Kollegen waren sie schon aus einiger Entfernung gut zu betrachten. Perfekt! Besser hätte ich es mir nicht wünschen können. Ein herzliches Danke dafür an die Van Gogh Art Gallery.
„Kunst zu Recht“ – Alles hat ein Ende
Noch bis Mitte des Jahres nahm ich teil an der Dauerausstellung „Kunst zu Recht“ im Justizzentrum Wien Mitte. Dreieinhalb Jahre durfte ich meine Werke gemeinsam mit über 100 anderen Künstlerinnen und Künstlern in den Gängen des Justizzentrums Wien Mitte ausstellen. Bis dahin hatte Veronika Junger, selbst Künstlerin, Initiatorin und Organisatoren der Ausstellung, das Projekt geleitet.
Mitte des Jahres übergab sie die Leitung der Ausstellung ihrer Nachfolgerin.
Auch ich brach meine Zelte ab um weiterzuziehen. Auf zu neuen Ufern war das Gebot der Stunde.
Ich danke Veronika Junger, dass sie mir die Tore zu „Kunst zu Recht“ geöffnet und mich so professionell und freundlich all die Jahre hindurch betreut hat. Ich danke all meinen Besuchern für ihr Interesse, die inspirierenden Gespräche und all die neuen Kontakte, die durch sie möglich geworden sind.
„Kunst, Kaffee und Kuchen“ – Zur Tradition geworden
„Auf in die nächste Runde“ hieß es im Sommer dann für „Kunst, Kaffee & Kuchen“ in der Marketing Agentur Marketing & More in St. Pölten. Das Format ist bereits zu einer kleinen Tradition geworden. Wieder hat mich Thomas Mikscha, Chef der Marketingagentur herzlich in seinen Räumlichkeiten aufgenommen. So konnte ich meine Bilder meinen und seinen Gästen präsentieren.
Über „Kunst, Kaffee & Kuchen“ habe ich auch im Vorjahr im Blog „Mein Kunstsommer 2023“ berichtet.
„Kunst im Schloss“ – Schloss Heiligenkreuz-Gutenbrunn
Manchmal bieten sich ungeahnte Gelegenheiten. So geschehen heuer in der Kooperation mit dem Ost-West-Musikfest im Schloss Heiligenkreuz-Gutenbrunn bei Herzogenburg in NÖ. Gernot Winischhofer, Initiator und Organisator des Musikfestes lud mich ein, meine Bilder während des gesamten Konzertzyklus 2024 im barocken Konzertsaal auszustellen. Gerne nahm ich das Angebot an. Das Schloss und den Saal kannte ich schon von Konzerten, die ich selbst seit Jahren besuche.
Bei den 14-tägig stattfindenden Konzerten begegnete ich Freunden, alten Bekannten und interessierten Menschen, die ich noch nicht kannte – festlich gekleidet oder im Fahrrad-Dress auf der Durchreise, aus dem Nachbardorf und dem Ausland. Allesamt kamen sie hierher, um der Musik zu lauschen und bei diesem Moment der Muße, meine Bilder kennenzulernen. In den Pausen genoß ich inspirierende Gespräche, Fragen und ganz private Geschichten und Erfahrungen anderer über das Thema Kunst.
Eines meiner Bilder fand ein neues Heim und übersiedelte nach Eisenstadt im Burgenland.
Ich wünsche der neuen Besitzerin viel Freude mit ihrem Mitbewohner „Toskana“ aus Marmor, Asche und Farbpigmenten.
Beim Abschlusskonzert im September wurde ich zu den Musikern Gernot Winischhofer / Violine, Denis Yavorsky / Klavier und Gastgeberin Annemarie Figdor auf die Bühne gebeten. Es fühlte sich ein bisschen mulmig an… aber jede neue Erfahrung ist eine gute, dachte ich mir. So muss sich also ein Musiker nach seinem Konzert fühlen, wenn ihm sein Publikum zujubelt.
„Kunst auf Römermauern“ – Premiere
Noch eine weitere Gelegenheit bot sich mir, als Dr. Otto Braun und Dr. Renate Klauser-Braun an mich herantraten, in ihrer Stadelschank auf Römermauern in Traismauer bei Tulln, auszustellen. Meine Kunst in einer stimmungsvollen Stadlschank auf altehrwürdigem römischen Gemäuer, das hatte ich noch nicht. Rasch machte ich mich ans Werk, die Räumlichkeiten zu besichtigen, die Wände auszumessen und zu fotografieren, um eine Bilderauswahl treffen zu können. Es waren überraschend viele und ich entschied mich für eine abwechslungsreiche Mischung aus reduzierten Marmor-Asche-Bildern unterschiedlicher Formate und bunt leuchtenden Collagen aus selbst gedruckten Papieren.
Nach den üblichen – anstrengenden – Vorbereitungsarbeiten konnte der große Abend kommen und ich freute mich über treue Ausstellungsbegleiter und viele neue Gäste.
Massimo Rizzo mein viel geschätzter, humorvoller Freund, hatte, wie schon viele Male davor, zugesagt, den Abend gemeinsam mit seinem Kollegen, mit leicht jazzig – swingigen Klängen zu begleiten. Sie trafen den Geschmack des Publikums und sorgten für fröhliche Stimmung. Wie immer. Was soll ich anderes sagen.
Ulrike Koller – nein wir sind weder Schwestern noch sonst irgendwie verwandt, sondern einfach gute Freundinnen – hat mich mit einer einfühlsamen wie witzigen Rede dem Publikum präsentiert und die Ausstellung eröffnet. Sie gehört zu meinem Ateliergrüppchen „Die 4 vom Atelier“ und konnte natürlich aus dem Nähkistchen plaudern und so manche Pointe aus dem Atelier preisgeben.
Das Gastgeberehepaar Renate und Otto Braun versorgten die Gäste an diesem glühend heißen Sommerabend mit selbst gemachten Speisen und Wein aus eigenem Anbau. Ganz so als wären sie gelernte Gastronomen. Tatsächlich jedoch ist Renate Klauser- Braun Nephrologin und Otto Braun Pathologe.
„Eigene Sicht der Dinge“ – Schloss Schönbrunn
Wie aus heiterem Himmel kam für mich die Einladung zur Gemeinschaftsausstellung der Berufsvereinigung der bildenden Künstler. Für alle neuen Mitglieder – hatte ich schon erwähnt, dass ich heuer in die Berufsvereinigung aufgenommen wurde? – organisierte Präsidentin Berthild Zierl mit ihrem Team die Ausstellung „Eigene Sicht der Dinge“. Aus einer Auswahl von drei Bildern wurde eines von einer Jury ausgewählt. Die Bilder der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sollten zusammen passen und ein harmonisches Ganzes bilden. Man hatte sich also für mein Bild „Dämmerung“ aus Marmor, Asche und Farbpigmenten entschieden.
Am 29. November eilte ich gemeinsam mit meiner Schwester durch Sturm und Regen von der U-Bahn zur Ovalstiege ins Schloss Schönbrunn. Zum Glück kannte ich den Weg, denn für einen Neuling ist sie nicht ganz so einfach zu finden. Im Kunstsalon der Berufsvereinigung, im 3. Stock, fand um 15:00 Uhr die Vernissage statt. Volles Haus! Oder besser: Voller Salon! Stimmengewirr und Wärme. Schlossgemäuer und Bretterboden. Romantischer Blick durchs Fenster auf den Weihnachtsmarkt. Angeregte Unterhaltungen. Lachen. Sprachen. Ein bunt flirrender Nachmittag.
Nicht alle meine Gäste, die zugesagt hatten, kamen auch wirklich. Das Wetter war wohl doch zu schlecht. Manche aber kämpften sich erfolgreich bis zum Kunstsalon durch und fröhliche Stimmung, Werke in allen Schattierungen und Künstler aus Österreich und manch anderem Land erwarteten sie.
Auch Franz Pfluegl, Fotograf aus Wien war hier. Er ist schon meiner Einladung zur Ausstellung „Kunst auf Römermauern“ gefolgt. Ziemlich sportlich sogar – auf seinem Fahrrad nämlich – von Wien nach Tulln. Hut ab!
Kunst online – Singulart
Wer wagt, gewinnt! So die Devise – damit stürzte ich mich mutig in ein neues Experiment.
Im Sommer entschied ich, einige meine Bilder auf der internationalen Online Plattform Singulart zu präsentieren.
Singulart agiert nicht nur online, wie ich eigentlich lange dachte. Nein, sie sind auch ganz analog an verschiedenen Orten sichtbar. So hatte ich vor einiger Zeit die Gelegenheit, das junge Team der Pariser Galerie in Wien kennenzulernen. Es gefiel mir, wie jung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren, wie freundlich und kompetent.
Sofort wollte ich mit dabei sein. Ich bewarb mich und wurde akzeptiert. Doch es sollte noch ein Weilchen dauern. Ich konnte mich nicht aufraffen Nägel mit Köpfen zu machen. Als ich mich dann endlich entschloss, gab es gerade eine Aufnahmesperre. So saß ich also auf der Wartebank und trödelte selbst dann noch, als eine Bewerbung bzw. Aufnahme wieder möglich wurde. Nun gut, alles hat seine Zeit. In letzter Sekunde, kurz bevor meine Bewerbung ihre Gültigkeit verlor, war der Druck groß genug, um an den Start zu gehen. Wie wir alle wissen – Druck fokussiert.
Dann ging’s los mit der Administration, die ich größtenteils selber machen musste.
Ich kämpfte mich durch das Formular, erstellte mein Profil und entschied, welche Bilder ich zeigen wollte. Neun sollten es sein, so die Vorgabe.
Weiter ging’s mit meinem künstlerischen Lebenslauf und dem Artist Statement. Dann kamen all die Zahlen, Daten und Fakten zu den Bildern – Größe, Technik, Material, thematische Zuordnung, Preisgestaltung und, und, und.
Irgendwann, nach einigen Tagen, war alles geschafft und meine Bilder sind online sichtbar.
Open House im „Atelier im Garten“
Ich mag keine Traditionen. Oder doch?
Weiter oben, im Artikel über „Kunst, Kaffee & Kuchen“, habe ich bereits über eine kleine, neue Tradition berichtet. Und nun stelle ich fest, dass es noch eine weitere gibt, nämlich das „Open House“. Kurz vor Beginn der Adventzeit. Naja, vielleicht mag ich ja nur meine eigenen Traditionen.
Heuer hielt ich mich an die Erfahrungswerte aus dem Vorjahr. Nicht mehr 50 Personen, sondern klein und fein. Wie letztes Jahr lud ich nur ganz ausgewählt Kundinnen und Kunstinteressierte ein. Manche waren schon einige Male dabei. Manche neu. Eine kunterbunte Gästemischung.
Ebenso bunt war die Auswahl meiner im Atelier angebotenen Arbeiten. Heuer setzte ich den Schwerpunkt auf Vielfalt. Es gab Grafisches und Drucke von Collagen auf Papier, große und kleine Formate und natürlich meine Lieblinge aus Marmor, Asche und Gold.
Auch die Box mit Schnäppchen fehlte nicht.
Von 14:00 bis 19:00 Uhr waren die Türen geöffnet. Die Gäste kamen und gingen, sahen sich im Atelier um, fanden das eine oder andere Stück für sich oder als Weihnachtsgeschenk für Freunde. Zur Stärkung gab es Tee, Kaffe, Kuchen, eine wärmende Maronisuppe und meine berühmte Mandel-Lauch-Butter auf knusprigem Schweizer Paillasse Brot. Zum Glück bekomme ich das auf Bestellung im Café Punschkrafperl in St. Pölten.
Auch heuer war meine größte Unterstützung mein Mann Hannes. Ich bedanke mich herzlich!
Mittlerweile sind wir ein echt gutes Open-House-Gastgeber-Team geworden.
Nicht zuletzt möchte ich Hündchen Quierideo erwähnen, das immer wieder zu meinen Ausstellungen kommt und richtig Wirbel in die Gästeschar bringt.
Und Katze Finni, die vor zwei Jahren bei uns eingezogen ist und mittlerweile Kunstberichte in der Zeitung liest.
Ausblick 2025
„Eigene Sicht der Dinge“ – Bis Jänner 2025
Gemeinschaftsausstellung der Berufsvereinigung der bildenden Künstler
Kunstsalon, Schloss Schönbrunn, Ovalstiege
Die Ausstellung dauert bis 15. Jänner 2025
Sommerausstellung „Kunst, Kaffee & Kuchen“
Marketing Agentur Marketing & More in St. Pölten
Juli bis September 2025
Messestraße 6, 3100 St. Pölten
Eine Antwort
Ein toller Jahresbericht in einem ausgefüllten Jahr !
Gratuliere Dir herzlich !
Gernot